Schon im vorherigen Jahrhundert wusste man die Gesellschaft zu pflegen. Die Protokolle aus jener Zeit geben uns ein Bild, was damals so alles für Festivitäten stattfanden. Wir lesen, wie jährlich bis zur Jahrhundertwende die Patronin der Musica, Sancta Caecilia, gefeiert wurde. Der ganze Tag wurde festlich begangen und am Abend hatte dann jeder Musikant über 18 Jahre mit seiner Tänzerin zu erscheinen. Bei Unterlassung dieser Aufforderung bekam der „Schuldige“ eine Busse von einem Liter Rotwein aufgebrummt. Frohes Leben brachten auch die mehr oder weniger „bedeutenden Auszüge“ in die Dörfer der weiteren Heimat oder gar über die Grenze. Orte wie Bad Ragaz, St. Gallen, Bregenz, Konstanz und Lindau waren Reiseziele noch im letzten Jahrhundert. Bedeutende Auftritte bescherte der Musik von Berneck jeweils die Bezirksgemeinde, mussten doch damals die Herren musikalisch auf den Stuhl begleitet werden. 1858 war der Musikverein bei der Eröffnung der Eisenbahn verpflichtet, 1871 wurde den 195 internierten Franzosen ein Konzert gegeben und anschliessend auf ihrem Heimweg nach Heerbrugg begleitet. In die vielfältigen Verpflichtungen reihte sich schon im letzten Jahrhundert die Mitwirkung an grossen Festspielaufführungen oder die Inszenierung von Theateraufführungen. So gingen im Jahre 1898 zur Erinnerung an die Befreiung des Rheintals (100-Jahr-Jubiläum) und im Jahre 1903 zur Erinnerung an die Gründung des Kantons St. Gallen Werke über die Bühne, in denen der Musikverein Berneck seine grossen Auftritte hatte. Aber auch an Theateraufführungen wagte man sich schon in früheren Jahren. So wurde die „Hexe von Gäbisdorf“ 1884 sechsmal, „Ida von Toggenburg“ 1897 gar siebenmal aufgeführt. Die beiden Stücke brachten nicht nur breite Anerkennung, sondern auch klingende Erfolge.

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